Trends

• Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge haben weiter an Marktanteilen gewonnen
• Insgesamt sind deutlich weniger Benzin- und Diesel-Pkw im Vergleich zum Vorjahr neu zugelassen
• Es wurden in Österreich im Vergleich zum Vorjahr mehr gebrauchte Kfz im Verkehr zugelassen
• Österreicher*innen zeigen sich skeptisch gegenüber dem autonomen Fahren oder mit dem Internet vernetzten Fahrzeugen

Kundenverhalten

• Verbrennungsmotoren sind noch immer gefragt
• Kaufentscheidungen für ein E-Auto sind vom Umweltschutzgedanken und steigenden Treibstoffkosten beeinflusst
• Verlängerung der Behaltedauer von Pkws aufgrund der Preis- und Verfügbarkeitssituation

Lieferengpässe und Rohstoffmangel

• Lieferengpässe (von bspw. Halbleitern) führen zu langen Lieferzeiten und Produktionsausfällen
• Rohstoffmangel von z.B. Aluminium oder Magnesium verlangsamen Entwicklungen hin zu mehr E-Mobilität

Innovationen

• Bedeutungszuwachs von alternativen Antrieben
• Autonomes Fahren wird als Schlüsseltechnologie für die Mobilität der Zukunft gesehen
• 'Mobility as a Service' werden in Modellregionen getestet

Branchendefinition: Diese Branche umfasst die Gruppe 45.1 der ÖNACE 2008 (Handel mit Kraftwagen).

Betriebstypen: In der Branche Einzelhandel mit Kraftwagen lassen sich markengebundene und markenungebundene Betriebe unterscheiden. Markengebundene Betriebe verkaufen Neu- und Gebrauchtwagen und sind tendenziell größer. Markenungebundene Unternehmen sind schwerpunktmäßig im Gebrauchtwagenverkauf tätig.

• Megadealer: Internationale Ausrichtung mit einem Volumen von 10.000 Autos pro Jahr, was zu einer Verhandlungsmacht gegenüber Herstellern führt. Fokus auf Mehrmarkenstrategie. Professionelle internationale Beschaffung v.a. von Gebrauchtwagen.
• Großbetriebe: Hohes Verkaufsvolumen mit einer starken Marktstellung an mehreren großen Standorten in ausgewählten Ballungszentren soll zu Kostenvorteilen führen; Fokus auf eine starke Stellung im Flottengeschäft und ein umfangreiches Angebot an Zusatzleistungen.
• Mittelgroße Händler: Unter 1.000 Autos pro Jahr - regionale Fokussierung auf mittelgroße Städte mit einer Einmarkenstrategie sowie Konzentration auf das Werkstattgeschäft.
• Klein- und Kleinsthändler: Gut regional verankert v.a. in ländlichen Gebieten - starker Fokus auf das Werkstattgeschäft mit Einmarkenstrategie. Vorteile sind hohe Flexibilität und persönliches Beziehungsmarketing.

Im Jahr 2020 boten die 4.350 Unternehmen des Kfz-Handels mehr als 41.500 Personen einen Arbeitsplatz, wovon rund 37.100 unselbstständig beschäftigt waren. Die durchschnittliche Unternehmensgröße lag damit bei etwa 10 Mitarbeiter*innen je Unternehmen. Die Betriebe erwirtschafteten insgesamt Umsatzerlöse in der Höhe von rd. € 24,72 Mrd.
 

Trends

COVID-19 Pandemie

• Die Mehrheit der Konsumentinnen und Konsumenten bleibt trotz Coronakrise bei ihren ursprünglichen Kaufplänen und -entscheidungen, lediglich 7 % der Befragten gaben an, sich aufgrund der Pandemie ein Auto zu kaufen, um öffentliche Verkehrsmittel zu meiden (Automotive Studie 2022).
• Einer Umfrage zufolge (autoscout24.at) wird aufgrund der Krise jedoch häufiger nach älteren und kostengünstigeren Modellen Ausschau gehalten. Außerdem wird mehr Zeit in die Suche nach dem passenden Fahrzeug investiert. Was die Fahrzeugfarbe, zusätzliche Extras oder den Kilometerstand betrifft, so sind potenzielle Käuferinnen und Käufer nun eher zu Zugeständnissen bereit als früher.
• Pandemie beschleunigte Absatz von Elektroautos: 2020 haben Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeuge in Österreich weiter an Marktanteilen gewonnen. Absatzfördernd wirkt neben den hohen Subventionen und Steuererleichterungen beim Kauf der E-Fahrzeuge, das zunehmend größere Angebot an günstigeren Fahrzeugmodellen (Bank Austria – Fahrzeugerzeugung 02/2021).  

Weitere Trends

• Konjunktur in der Kfz-Industrie. Experten rechnen mit einer Erholung von dem Produktionsminus von 16 % (2020) erst im Jahr 2022:
  • Im 1. Halbjahr 2021 gab es noch viele Vorziehkäufe und Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen bis 3,5 t Gesamtgewicht, da mit 1. Juli 2021 die NoVA-Befreiung für leichte Nutzfahrzeuge gefallen ist. Die Kaufsteuer für diese insbesondere für Unternehmen wichtige Fahrzeugkategorie soll außerdem bis zum Jahr 2024 jährlich erhöht werden.
• Österreich als Kfz-Zulieferstandort ist nur zum Teil abgesichert. Die relativ schwache Exportentwicklung von Fahrzeugteilen liegt an der hohen Abhängigkeit der Branche von der westeuropäischen Autoproduktion, die seit 2017 rückläufig ist (Bank Austria – Fahrzeugerzeugung 02/2021).
• E-Mobilitätsoffensive 2022: Im Jahr 2022 stellt das Klimaschutzministerium (BMK) gemeinsam mit den Automobilimporteuren insgesamt € 167,2 Mio für die Förderung von E-Mobilität zur Verfügung. Dabei wurde rd. die Hälfte der Förderung von Mitteln des Corona-Wiederaufbaufonds der Europäischen Kommission finanziert.
  • Voraussetzung für alle Förderangebote der E-Mobilität ist 100 % Strom bzw. Wasserstoff aus erneuerbaren Energieträgern zu beziehen.
  • Förderhöhen sind Pauschalsätze und mit höchstens 50 %(Private) bzw. 30 %(Betriebe) der förderfähigen Kosten begrenzt.
  • Personen, die sich ein E-Auto kaufen, erhalten im Jahr 2022 eine Förderung in Höhe von € 5.000.
• In Zukunft wird Mobilität als Dienstleistung gekauft und nicht mehr nur die reine „Hardware“, also ein Auto. Daher sind alternative Besitzmodelle im Aufwind:
  • Jeder 6. Autofahrende rechnet damit, im Jahr 2025 kein Auto mehr zu besitzen, bei der Altersgruppe der 20-29jährigen ist es sogar jeder fünfte Autofahrende.
• Motorisierungsgrad in Österreich lag 2020 bei 570 Pkw je 1.000 Einwohner*innen, fällt aber regional recht unterschiedlich aus: Mit 681 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen ist der Motorisierungsgrad im Burgenland am höchsten, in Wien (374) hingegen am niedrigsten. (Statistik Austria)
• Pkw-Neuzulassungen (Neuzulassungen 2022, Statistik Austria)
  • Im Jahr 2021 wurden insgesamt 239.803 Pkw neu zum Verkehr zugelassen (2020: 248.740). Es wurde somit der geringste Wert seit dem Jahr 1984 erreicht. Die Zulassungszahlen liegen über 70.000 Stück unter dem Neuzulassungs-Durchschnitt der letzten 20 Jahre von 310.611 Pkw.
    • Insgesamt sind deutlich weniger Benzin- und Diesel-Pkw neu zugelassen worden: Die Neuzulassungen benzinbetriebener Pkw (Anteil: 38,1 %) gingen um 15,1 % zurück, jene von Diesel-Pkw (Anteil: 24,3 %) nahmen um 35,9 % ab.
    • Bei den alternativ betriebenen Pkw (90.062) kam es zu einer relativen Veränderung gegenüber 2020 um 79,9 % (2020: 50.060, Anteil 20,1 %). Dabei haben Benzin-Hybrid-Pkw (43.051) einen Anteil von 18,0%, rein elektrisch angetriebene Pkw (Battery Electric Vehicle (BEV); 33.366) 13,9% und Diesel-Hybrid-Pkw (13.545) anteilig 5,6%.
    • Es sind nach wie vor vorwiegend juristische Personen, Firmen und Gebietskörperschaften, welche Elektro-Pkws neu zulassen.
    • Vom Nachfragerückgang der letzten Jahre sind Geländefahrzeuge und SUV weitegehend verschont geblieben (Bank Austria – Fahrzeugerzeugung 02/2021).
• Kfz-Gebrauchtzulassungen (Zulassungen von gebrauchten Kfz 2021, Statistik Austria)
  • Im Jahr 2021 wurden 1.096.177 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen, das entspricht 4,5 % mehr als noch 2020. Pkw-Gebrauchtzulassungen nahmen mit 871.065 Zulassungen um 3,6 % zu.
    • Die Gebrauchtzulassungen von Benzin-Pkw (inkl. Flex-Fuel, Anteil: 37,0 %, 322.032 Stück) und Diesel-Pkw (Anteil: 58,1 %, 505.668 Stück) verzeichneten einen geringfügigen Anstieg um 0,8 % bzw. 1,0 %. Gebrauchtzulassungen von Elektro-Pkw wuchsen beträchtlich (+106,6 %).
• Aftersales (Reparaturen, Wartung und Ersatzteile)
  • Die steigende Elektromobilität führt zu sinkendem Umsatz im Aftersales Bereich.
  • Connectivity und Shared Mobility eröffnen jedoch die Möglichkeit neuer Aftersales-Geschäftsmodelle.

Verhalten der Kundinnen und Kunden

• Verbrennungsmotoren noch immer gefragt: Im Rahmen der Global Automotive Consumer Study haben 58 % der österreichischen Studienteilnehmer*innen angegeben, Diesel- und Benzin-Fahrzeuge nachzufragen (Global Automotive Consumer Study 2021).
• Österreicher*innen zeigen sich einerseits aufgeschlossen gegenüber Innovationen der E-Mobilität, andererseits jedoch skeptisch gegenüber Technologien wie dem autonomen Fahren oder mit dem Internet vernetzten Fahrzeugen. 48 % der österreichischen Befragten empfinden selbstfahrende Autos als nicht sicher; nur rd. ein Viertel der Befragten glaubt an die Vorteile von vernetzten Autos (Global Automotive Consumer Study 2021).
• Die Kaufentscheidung für ein E-Auto wird unter den österreichischen Befragten beeinflusst vom Umweltschutzgedanken und den steigenden Treibstoffkosten (Global Automotive Consumer Study 2021).
  • Rd. 41 % der Österreicherinnen und Österreicher sind bereit bis zu EUR 30.000,- für ein Elektrofahrzeug auszugeben. Allerdings ist in diesem Preissegment die Auswahl limitiert. Skepsis wird gehegt bezüglich der Reichweite und Sicherheit von Elektroautos (Deloitte Automotive Studie 2021).
• Österreicher und Österreicherinnen setzen unverändert stark auf den Individualverkehr. 36 % nützen täglich ihr eigenes Fahrzeug, 33 % verwenden es mehrmals pro Woche. Nur in urbanen Regionen sind Carsharing-Fahrzeuge und öffentliche E-Scooter-Angebote bereits seit einiger Zeit auf der Überholspur (Automotive Studie 2022).
• Die überwiegende Mehrheit der Neuwagen- bzw. Gebrauchtwagenkaufinteressenten nutzt das Internet zur vorab-Informationsbeschaffung, wodurch die Customer Journey im stationären Autohandel deutlich verkürzt wird.
• Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass sich aufgrund der derzeitigen Preis und- Verfügbarkeitssituation die Behaltedauer von Pkws verlängern wird. Außerdem dürfte sich die Anschaffung von Zweitfahrzeugen zukünftig reduzieren.
• 18 % der österreichischen Autobesitzer*innen besitzen derzeit ein Klimaticket, weitere 58 % können sich vorstellen, eines zu kaufen. Wegen der Anschaffung gänzlich auf das Auto verzichten würden aber nach derzeitiger Einschätzung nur 5 %. 43 % gehen davon aus, dass das Klimaticket keine Auswirkung darauf hätte, wie viel sie mit dem Auto fahren. (standard.at, Mai 2022)

Mitbewerb

Brancheninterne Konkurrenzsituation

• Die Porsche Holding Salzburg setzte im Jahr 2021 im Groß- und im Einzelhandel insgesamt rd. 674.800 Neuwagen (+3,2 %) ab. Der Gebrauchtwagenabsatz erlitt mit etwa 213.100 Fahrzeugen einen Rückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahr 2020 aufgrund eines verknappten Angebots an Jung-, Vorführ- und Gebrauchtwagen (audi4ever.com, 18. Mai 2022).
• Onlinehandel: Hersteller setzen vermehrt auf direkten Online-Vertrieb
• Als erste Autohandelsgruppe in Österreich bietet Denzel auf seiner neuen Webseite die Möglichkeit, Fahrzeuge, Reifen und Zubehör vollständig online zu kaufen: Von der Suche, über die Bezahlung bis hin zur Auswahl des Auslieferortes erfolgen sämtliche Schritte online. Aber auch Probefahrt- und Werkstatttermine können von zu Hause gebucht werden. Dies führt auch zu einer deutlichen Entlastung des Service-Personals.

Branchenfremde Konkurrenz

• Kfz-Leasing
  • Obwohl im Jahr 2021 die Neuzulassungszahlen für Pkw und Nutzfahrzeuge gesunken sind, konnte die Leasingquote (Anteil der leasingfinanzierten Fahrzeuge an Neuzulassungen) am Gesamtmarkt Österreich auf 54 % gesteigert werden.
  • 78 % der heimischen Unternehmen setzten bei der Neuanschaffung bereits auf Kfz-Leasing.
  • 2021 wurden 215.000 neue Kfz-Leasingverträge mit einem Gesamtwert von etwa € 6,2 Mrd abgeschlossen (Verband österreichischer Leasinggesellschaften 2021).
• Willhaben.at
• Carsharing
  • Bei der Nutzung von Carsharing gibt es große Unterschiede je nach Altersgruppe: Während nur 2 % der über 60-Jährigen Carsharing-Erfahrung haben, sind es bei den unter 30-Jährigen bereits knapp ein Viertel (VCÖ-Factsheet, 2020-04). Es wird unterschieden zwischen Carsharing Firmen, Carsharing-Vereinen, kommunalen Carsharing-Initiativen und dem pirvaten Carsharing.
  • Der Wiener Carsharing-Markt wächst. In den Flotten der Anbieter finden sich zunehmend mehr E-Autos.
• Mietwagenfirmen
• Auto-Abos: Autos können im Komplettpaket zu einer fixen Monatsrate (inkludiert alles außer Kraftstoffkosten) genutzt werden. Abonnenten können zu einer Flatrate ein Auto für in der Regel mindestens drei oder sechs Monate mieten und sind somit flexibler als mit einem Leasingvertrag.
  • Laut Experten kann sich das Auto-Abo gegenüber Barkauf oder Fremdfinanzierung rechnen, das Risiko des Gebrauchtwagenkaufs entfällt.
  • Neben Autoherstellern gibt es immer mehr markenunabhängige Abo-Anbieter in Österreich.
• E-Bikes / Fahrrad: Radfahren erlebte im Corona-Jahr 2020 einen Boom. Etwa die Hälfte der Alltagswege der Wiener Bevölkerung beträgt unter 5 km und damit eine geeignete Distanz, um sie mit dem (Elektro-)Fahrrad zurückzulegen.
• „Mobility as a Service (MaaS)“ wird in Skandinavien bereits erfolgreich umgesetzt. Dieses Konzept bezeichnet eine digitale Plattform (App), die Nutzer*innen einfachen Zugang zu vorhandenen Mobilitätsangeboten wie etwa car/bike-Sharing, Mietwagen oder öffentlichen Verkehr gibt. Zusätzliche Funktionen umfassen Echtzeit-Verkehrsinformationen, Online-Ticketing oder Reiseplanung.
  • In Österreich wird versucht MaaS und ähnliche Mobilitätsdienstleistungen in Modellregionen aufzubauen, um den motorisierten Individualverkehr zu minimieren.

Erfolgsfaktoren

• Kompetente Beratung wird aufgrund des zur Vorinformation genutzten Internets oder Fachmedien immer wichtiger
• Handelsunternehmen muss sich selbst zur Marke machen
• Neue Geschäftsmodelle und effizientere Prozesse, die stärker auch auf Kundenerlebnis und Kundenbindung ausgerichtet sind:
  • mehr Boutique-ähnliche Showrooms in zentraler Lage
  • Verkaufspersonal kommt zur Kundschaft nach Hause und erledigt für diese bürokratische Erfordernisse im Zusammenhang mit dem Autokauf
  • Entwicklung digitale Kommunikations- und Interaktionskonzepte 
  • Verbesserte Customer Journey mittels digitaler Tools
  • Fahrzeugkonfiguration mit 3D-Rendering des Wunschmodells
  • Verstärktes Bestandskundenmanagement
• Ausgewogener Modellmix über die Segmente und Motorisierungen hinweg im Angebot

Lieferanten und Rohstoffe

• Die Kriegshandlungen Russlands in der Ukraine sorgen für die Schließung der Werke in der Ukraine von Autozulieferern. Dadurch fehlen den Herstellern kundenspezifische Teile, die nicht aus Lagerbeständen oder anderen Fabriken ersetzt werden können. Die Lieferengpässe sorgen für Produktionsausfälle (autoundwirtschaft.at, 18. Mai 2022).
  • Steyr Automotive und BMW unterbrechen Produktion aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei Kabelbäumen aus der Ukraine.
  • Mercedes stoppt die Produktion in Russland.
• Die hohe Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen, für die Chips für Steuerungen benötigt werden, kann aufgrund der Lieferkettenkrise nicht gestillt werden (derstandard.at, 25. Oktober 2021).
• Zudem sind die Kfz-Hersteller von dem massiven Engpass an Halbleitern betroffen, der zu Lieferschwierigkeiten sowie langen Liefer- und Wartezeiten beim Neukauf von Autos führt.
• Abhängigkeit der Elektroauto- und Batteriehersteller von Rohstofflieferanten/geopolitischer Lage (beispielsweise hat China ein Monopol auf Kobalt).
  • Die Entwicklungen hin zu mehr E-Mobilität begünstigen Engpässe weiterer Rohstoffe, wie etwa Aluminium und Magnesium. Magnesium gehört inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil der Autoindustrie im Leichtbau. 
• Neben einem Preisanstieg bei Frachtkosten, fallen die Kapazitäten durch Corona-bedingte Stillstände – etwa in Häfen – aus (derstandard.at, 25. Oktober 2021).
• 2020 wurden in Österreich 109.500 Pkw gefertigt (Fachverband der Fahrzeugindustrie Österreichs, 2021).
• Weltweit größter Autohersteller war 2020 Volkswagen mit 10,7 Mio verkauften Fahrzeugen gefolgt von Toyota

Alternative Antriebe

• Induktives Laden: Die Energie wird durch in Boden und Auto eingebaute Spulen über ein zeitveränderliches Magnetfeld übertragen.
• Lade-Pad: Mittels Apparat aus dem Unterboden des Kfz wird es mit dem Pad am Boden verbunden. Eine sechseckige metallische Kontaktfläche sorgt für eine flexible Ladeposition.
• Latentwärmespeicher: Motorwärme wird gespeichert und bedarfsgerecht wieder abgegeben, schont die Batterie von Elektrofahrzeugen
• E-Achsen: E-Motor, Getriebe, Leistungselektronik und Achsen können in einem Bauelement vereint werden. Diese Lösung verbraucht nur ein Drittel des Bauraumes und führt dadurch zu weniger Gewicht, neuen Designmöglichkeiten und einer Ersparnis an Kosten.
• Die zurzeit herkömmlichen 400 Volt Systeme der batterieelektrischen Fahrzeuge werden bald von 800 Volt Systemen abgelöst, was zu einer höheren Leistungsausbeute führt.
• Zweiganggetriebe für Elektroautos für erhöhte Steigfähigkeit bei starker Steigung und bessere Beschleunigung.
• Das niederländische Startup Lightyear hat sein mit Solarenergie betriebenes Serienfahrzeug, das Lightyear 0, vorgestellt. Das Solarauto soll im Herbst 2022 in Produktion gehen. Es soll den Fahrer*innen ermöglichen, bis zu sieben Monate lang zu fahren, ohne an eine Steckdose oder Ladestation angeschlossen zu sein (Trending Topics, 10.6.2022).

„Vehicle-to-Grid“ (V2G)

• Die Technologie von V2G ermöglicht, dass Energie aus den Batterien aus Elektrofahrzeugen zurück ins (öffentliche) Energiesystem gespeist werden kann. So können Elektrofahrzeuge auf- und entladen werden. Die Grundidee ist, dass der geladene Strom vorübergehend von Autobatterien ins Netz zurückgespeist wird, um so Schwankungen bei der Energieerzeugung und –verbrauch auszugleichen sowie eine kostengünstige Form der Energiespeicherung darzustellen (energie-experten.org, 05. März 2022).

Connected Car

• Auto als „device on wheels“
• Für die Kommunikation von Fahrzeugen untereinander (Car2Car-Kommunikation) und mit der Verkehrsinfrastruktur (Car-to-X: Informationsaustausch über Gefahren, Hindernisse und Routen) ist die flächendeckende Verfügbarkeit von 5G entscheidend.
• Community based Parking: Parksensoren suchen nach freien Parkplätzen, teilen diese anonymisiert über eine Cloud und ermöglichen so einen umweltfreundlichen und effizienten Weg der Parkplatzsuche
• Die umfassende Erfassung und Speicherung von Daten führt zur Diskussion um die Datenhoheit.
• Der Verkauf von Fahrzeugdaten entwickelt sich als mögliches neues Geschäftsfeld.
• Risiko: Vernetzte Fahrzeuge sind anfällig für Cyber-Angriffe.

Assistenz- und Sicherheitssysteme

• Seit dem Jahr 2022 müssen alle Neuwagen verpflichtend mit 30 Hightech-Assistenzsystemen ausgestattet sein. Zu den obligatorischen Sicherheitsmerkmalen gehören dann unter anderem ein Müdigkeitswarner, eine Alkohol-Wegfahrsperre, intelligente Geschwindigkeits-Assistenz zur Verhinderung von Tempoüberschreitungen, Rück­fahrhilfen, Spurhaltehilfe, Notbremsfunktion oder Abbiege-Assistenten (bei Lkw und Bussen).
• In der Autoverglasung untergebrachte Sensoren, Messgeräte, Kameras und Detektoren sollen für mehr Sicherheit und schnelleres Reagieren im Straßenverkehr sorgen.
• Lidarsensoren (light detection and ranging): Eine mit dem Radar verwandte Methode zur optischen Abstands- und Geschwindigkeitsmessung. Das komplexe mechanische Spiegelsystem ermöglich eine 360-Grad-Rundumsicht und kann somit räumliche Bilder von Objekten aufnehmen.

Autonomes Fahren

• Autonomes Fahren wird als Schlüsseltechnologie für die Mobilität der Zukunft gesehen und daher beschäftigen sich alle großen Automobilhersteller mit diesem Thema.
• Ziel ist es, das Fahren auf der Straße sicherer, komfortabler und effizienter zu machen, indem „menschliches Versagen” als mögliche Fehlerquelle weitgehend eliminiert wird.
• Geht man von fünf Entwicklungsstufen bei fahrerloser Mobilität aus, befindet sich die Automobilindustrie aktuell auf Stufe zwei oder drei. Die technischen Voraussetzungen für höhere Autonomiestufen sind prinzipiell gegeben; es fehlen allerdings die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie eine flächendeckende 5G-Verfügbarkeit zur stabileren Datenübertragung.