Umsatzrückgänge im zweiten Jahr in Folge
Starke Preissteigerungen bei allen Getränken
Weiterhin rückläufiger Konsum von Bier und Wein
Branchendefinition: Diese Branche umfasst die ÖNACE 2008 – Abteilung 11 Herstellung von alkoholischen Getränken (vornehmlich durch Gärung) wie Wein, Bier und Spirituosen, sowie die Herstellung nicht alkoholischer Getränke und Mineralwasser. Nicht enthalten sind die Produktion von Fruchtsäften, Erfrischungsgetränken aus Milch sowie Erzeugnisse aus Kaffee und Tee.
Im Jahr 2020 boten die 510 Getränkehersteller fast 9.400 Personen einen Arbeitsplatz, wovon rund 8.800 unselbstständig beschäftigt waren. Die durchschnittliche Unternehmensgröße lag damit bei etwa 18 Mitarbeiter*innen je Unternehmen. Die Betriebe erwirtschafteten insgesamt Umsatzerlöse in der Höhe von rd. € 6,76 Mrd.
| 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | VÄ 2019/20 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Anzahl Unternehmen | 399 | 424 | 447 | 471 | 507 | 7,6 |
| Anzahl Beschäftigte | 9.248 | 9.087 | 9.368 | 9.278 | 9.370 | 1,0 |
| davon: unselbstständig Beschäftigte | 8.921 | 8.717 | 8.976 | 8.860 | 8.845 | -0,2 |
| Ø Unternehmensgröße | 23,2 | 21,4 | 21,0 | 19,7 | 18,5 | |
| Umsatzerlöse in € Mio | 6.226 | 6.128 | 6.344 | 6.651 | 6.760 | 1,6 |
| Bruttowertschöpfung in € Mio | 1.649 | 1.726 | 1.774 | 1.898 | 2.123 | 11,9 |
Beim Großteil der Unternehmen handelte es sich im Jahr 2020 um Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten (79 %). 1 % zählten zu den Großbetrieben mit 250 und mehr Beschäftigten. Der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) an allen Unternehmen lag bei 33,7 % und damit unter jenem der gesamten marktorientierten Wirtschaft (40 %).
Vergleich zur Vorjahresperiode, Getränkeherstellung
| 2019/20 | 2020/21 | |||
|---|---|---|---|---|
| Ø | Ø | ergebnisstarke Unternehmen1 |
ergebnisschwache Unternehmen2 |
|
| Rentabilität | ||||
| Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) | 3,6% | 3,5% | 9,2% | -6,4% |
| Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) | 3,3% | 3,5% | 14,9% | -9,4% |
| Kapitalumschlag | 0,8 x | 0,7 x | 0,6 x | 0,8 x |
| Liquidität und Finanzierung | ||||
| Eigenkapitalquote | 39,8% | 39,0% | 55,9% | 33,8% |
| Buchmäßiger Cash flow in % der Betriebsleistung | 11,4% | 12,2% | 24,4% | -1,8% |
| Anlagendeckungsgrad II | 113,7% | 117,4% | 120,9% | 133,4% |
| Schuldentilgungsdauer | 5,3 Jahre | 5,9 Jahre | 2,6 Jahre | negativ |
| Produktivität | ||||
| Bruttoproduktivität | 5,2 x | 5,1 x | 6,5 x | 4,0 x |
| Nettoproduktivität | 2,9 x | 2,7 x | 3,8 x | 2,2 x |
| 2019/20 | 2020/21 | |||
|---|---|---|---|---|
| Ø | Ø | ergebnisstarke Unternehmen1 |
ergebnisschwache Unternehmen2 |
|
| Rentabilität | ||||
| Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) | 3,9% | 3,7% | 9,3% | -6,7% |
| Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) | 3,5% | 3,9% | 15,3% | -12,8% |
| Kapitalumschlag | 0,8 x | 0,7 x | 0,6 x | 0,6 x |
| Liquidität und Finanzierung | ||||
| Eigenkapitalquote | 39,8% | 39,0% | 55,4% | 26,7% |
| Korr. Cash flow in % der Betriebsleistung | 11,7% | 12,5% | 24,7% | -3,1% |
| Anlagendeckungsgrad II | 113,7% | 117,4% | 120,8% | 124,8% |
| Schuldentilgungsdauer | 5,2 Jahre | 5,7 Jahre | 2,6 Jahre | negativ |
| Produktivität | ||||
| Bruttoproduktivität | 5,1 x | 5,0 x | 6,3 x | 3,1 x |
| Nettoproduktivität | 2,9 x | 2,7 x | 3,7 x | 1,7 x |
Vollständige Bezeichnung: Bundesgesetz, mit dem das Abfallwirtschaftsgesetz 2002 geändert wird (AWG-Novelle Kreislaufwirtschaftspaket)
Örtlicher Geltungsbereich: Österreich
Status: In Kraft seit 12.12.2021
Mehrere Ziele und Richtlinien des EU-Kreislaufwirtschaftspaketes sollen in der neuen Abfallwirtschaftsgesetz-Novelle (AWG) umgesetzt werden. Durch
sollen Ziele wie die Abfallvermeidung (von Plastik insbesondere), die Erhöhung der Vorbereitung zur Wiederverwendung und des Abfallrecyclings, die Entsorgungsautarkie und das Prinzip der Nähe, die erweiterte Herstellerverantwortung für bestimmte Produkte und die Verbesserung der getrennten Sammlung und des Recyclings von Verpackungen umgesetzt werden.
Konkret soll u. a. sichergestellt werden, dass bis zum 31.12.2023 Bioabfälle getrennt gesammelt werden oder an der Quelle durch Kompostierung recycelt werden. Bis 2030 muss sichergestellt sein, dass Abfälle, die zur Verwertung geeignet sind, nicht mehr auf Deponien akzeptiert werden, es sei denn, eine Deponierung erzielt das beste Ergebnis für die Umwelt. Eine Pflicht zur Pfanderhebung von Kunststoff- und Metallverpackungen soll ab dem 01.01.2025 die Erreichung der Sammel- und Recyclingziele ermöglichen.
Vollständige Bezeichnung: Richtlinie über die Besteuerung von Alkoholerzeugnissen
Örtlicher Geltungsbereich: Europäische Union
Status: Österreichische Umsetzung seit 01.01.2022 in Kraft
Mit den vereinbarten neuen Vorschriften wird sichergestellt, dass kleine und handwerkliche Alkoholhersteller Zugang zu einem neuen EU-weiten Zertifizierungssystem haben, das ihr Recht auf niedrigere Steuersätze in der gesamten Union festschreibt. Die Reform umfasst folgende Änderungen: Der Schwellenwert für die Anwendung der ermäßigten Steuersätze auf Bier mit niedrigem Alkoholgehalt wird von 2,8 % vol. auf 3,5 % vol. erhöht. Diese Änderung schafft Anreize für die Verbraucher, sich statt für stärkere Getränke für alkoholische Getränke mit niedrigem Alkoholgehalt zu entscheiden, wodurch der Alkoholkonsum verringert wird. Außerdem werden die Brauereien ermutigt, innovativ tätig zu sein und neue Erzeugnisse mit niedrigerem Alkoholgehalt zu entwickeln.
Die Sonderregelung für ermäßigte Verbrauchsteuersätze für kleine Hersteller von Bier und Ethylalkohol wird auf Hersteller anderer gegorener Getränke wie Most ausgeweitet.
Die Bedingungen für die Anwendung der Verbrauchsteuerbefreiung für denaturierten Alkohol, der beispielsweise in Reinigungsmitteln verwendet wird, werden präzisiert. Die österreichische Umsetzung fand im Alkoholsteuergesetz 2022 statt und ist seit 01.01.2022 in Kraft.
Mittel- bis langfristige Trends
Kurzfristige Trends (seit 2020): Covid-19 Pandemie und Inflation
Bierkonsum
Weinkonsum
Spirituosen und andere alkoholhaltige Getränke
Nicht alkoholische Erfrischungsgetränke und Mineralwasser
Brancheninterne Konkurrenzsituation
Branchenfremde Konkurrenz