Energie- und Rohstoffpreise

• Hohe Energie- und Holzpreise wirken sich in der Druckbranche hauptsächlich über den gestiegenen Papierpreis aus.
• Papierpreis hat sich von ca. € 400 auf über € 900 pro Tonne mehr als verdoppelt, der Altpapierpreis fast verdreifacht
• Lieferanten geben Preiserhöhungen an die Kundschaft weiter. Die Weitergabe an Endverbraucher*innen ist in der Druckbranche aufgrund von Vertragsbindungen nur begrenzt möglich.
• Hohe Aluminiumpreise werden über Druckplatten an die Branche weitergegeben.

Angebot und Nachfrage

• Nach Nachfrageüberhang Anfang 2021 (aufgrund des Papiermangels), hat sich das Angebot Ende 2021 stabilisiert
• Zu Jahresbeginn 2022 beurteilen Unternehmen des Fachverbands Druck Auftragslage als 'befriedigend'. Umsatzsteigerung um 1,9 % in 2022 erwartet
• Auftragsvolumen für Etiketten und Verpackungen in den letzten zwei Jahren zweistellig erhöht
• Auftragslage für Designer*innen sinkt, da mithilfe kostenloser Online-Tools das Layouten auch für unerfahrene Endverbraucher*innen machbar ist

Lieferengpässe

• Mehrmonatiger Streik beim finnischen Papierhersteller UPM führt zu Lieferengpässen beim Etikettendruck
• Bei Bestellungen von Drucker-Ersatzteile ist derzeit mit Wartezeit von bis zu fünf Monaten zu rechnen

Digitalisierung

• Druckereien müssen immer schneller auf kurzfristige Aufträge reagieren und setzen daher auf Automatisierung.
• Schrumpfenden Margen wird mit Erhöhung des Automatisierungsgrads begegnet
• Software lässt sich immer leichter in bestehende Drucksysteme integrieren
• Mit Innovation im Bereich Laserschneider erhält Automatisierung auch im bisher analogen Finishing Einzug

Branchendefinition: Diese Branche umfasst die Gruppe 18.1 (Herstellung von Druckereierzeugnissen) der ÖNACE 2008 und damit das Drucken von Erzeugnissen wie Zeitungen, Zeitschriften, Büchern, Geschäftsdrucksachen, Grußkarten usw. Sie beinhaltet auch Unterstützungstätigkeiten wie Buchbinderei, Klischeeherstellung und Data Imaging. Das Drucken kann mit unterschiedlichen Verfahren auf unterschiedliche Materialien erfolgen.

Betriebstypen: Verlags- und Zeitungsdruckereien, Klein-, Mittel- und Großbetriebe des Druckereigewerbes sowie Gewerbliche und industrielle Druck- und Siebdruckunternehmen

Druckereien werden nach Produkten unterschieden (z. B. Zeitungs-, Etiketten- oder Kalenderdruckerei, Verpackungsdruck, Dekordruck) oder nach eingesetzter Technik (z. B. Tiefdruck, Rollenoffset-, Bogenoffset-, Tampondruck, Sieb- oder Digitaldruckerei). Die Abgrenzungen sind jedoch nicht immer eindeutig, da Druckereien häufig mehrere Produktarten produzieren und verschiedene Drucktechniken einsetzen. Daneben gibt es stark spezialisierte Unternehmen, die ein sehr kleines Marktsegment bedienen (z. B. Sicherheitsdruck von Personalausweisen, Geldnoten und anderen fälschungsgefährdeten Produkten).

Trends

• Nachfrage im Zuge der Corona-Pandemie und Ukraine-Krise
  • Erhöhte Nachfrage bzw. wachsender Bedarf nach Home-Office-Geräten wie bspw. Tintenstrahl-Druckern
  • Reshoring-Trend: Rückverlagerung von Produktionsprozessen aus Asien nach Ost- und Westeuropa
  • Steigende Bedeutung von Regionalität
  • Im Laufe des Jahres 2021 ist die Nachfrage nach Angaben von Brancheninsidern wieder auf Vorkrisenniveau gestiegen, jedoch sehen sich Druckereien mit gestiegenen Rohstoffpreisen und Lieferengpässen beim Papier konfrontiert. Aufgrund dessen wird die Erholung der Branche von der Krise trotz hoher Auftragslage noch Monate dauern. (steiermark.orf.at, 2021)
  • Laut Austropapier hat der ruckartige Anstieg des Papierbedarfs die gesamte Lieferkette ungewöhnlich stark aus dem Gleichgewicht gebracht. Leere Papierlager bei Druckereien, Händler*innen und Papierfabriken sind das Ergebnis.
  • Ende des Jahres 2021 hat sich die Papierproduktion erhöht und somit das Angebot stabilisiert
  • Die Auftragslage zu Jahresbeginn 2022 beurteilen Unternehmen des Fachverbands Druck, unverändert zum Vorjahr, als „befriedigend“. Es wird jedoch eine Umsatzsteigung um ca. 1,9 % im Laufe des Jahres erwartet. (Konjunkturbericht 2022, Sparte Information & Consulting, KMU Forschung Austria)
  • Der Preisdruck ist jedoch 2022 durch die Ukraine-Krise enorm. Die Rohstoffpreise für Holz und Energie verteuern die Produktion und lassen Papierpreise ansteigen – der Papierpreis hat sich von ca. € 400 auf über € 900 pro Tonne mehr als verdoppelt, der Altpapierpreis fast verdreifacht (Der Standard, 2022)
  • Fokus der Druckereien in der Krise auf Produktentwicklung, Regionalität, Sortimentserweiterung und neue Serviceangebote
• Sonstige Nachfragetrends
  • Das Auftragsvolumen für Etiketten, Karton- und Kunststoffverpackungen hat sich in den letzten Jahren zweistellig erhöht. Gepaart mit zunehmenden Auflagen in Bezug auf Recyclingfähigkeit und Material sind die Anforderungen für Druckereien hoch (Papier & Druck, 2021)
  • Für das Design von Etiketten, Flyern, Broschüren oder Speisekarten müssen keine Designer*innen mehr beauftragt werden. Online Designplattformen wie „Canva“ oder „Crello“ bieten ein bedienungsfreundliches Interface fürs Designen ohne Vorkenntnisse
• Nachhaltigkeit
  • Steigende Nachfrage nach umweltfreundlicher Erzeugung und regionalen, recyclebaren Produkten
    • Biologisch abbaubare bzw. kompostierbare Druckfarben ohne Mineralöl, recyclebare Druckplatten, umweltfreundliche, wasserbasierte Tinte beim Druck von Inneneinrichtungs-Anwendungen u. Ä.
    • Nutzung der Abwärme von Maschinen für Heizung und Kühlung, Reduzierung von Chemikalien, nachhaltige Bedruckstoffe (z. B. recyclebare Kartonkarten statt Plastikkarten)
  • Für Druckereibetriebe gibt es unterschiedliche Zertifizierungsmöglichkeiten: z. B. Europäisches Umweltzeichen, EMAS (European Management and Audit Scheme), österreichisches CSR-Gütesiegel für Druckereien, ECO-Label für Druckprodukte, INGEDE-Zertifikat als Grundstein für das Österreichische Umweltzeichen.
• Programmatischer Druck (Programmatic Printing)
  • Herstellung von individualisierten und personalisierten Printprodukten mithilfe eines automatisierten Workflows im Digitaldruck. Skalierungseffekte werden angestrebt und vermehrt erreicht.
  • Verbindung der Online-Werbung mit der Druckbranche: Übertragung von digitalen Inhalten in eine kundenspezifische, individualisierte On-Demand-Verpackungsproduktion
  • Anlassbezogene Individualisierung ganzer Textbausteine, Grafiken und Bilder durch eine Personalisierungssoftware
  • Anwendungen: z. B. Druck von Verpackungen, Katalogen, Magazinen, Mailings etc.
  • Gedruckte Mailings erreichen eine höhere Response Rate als E-Mails und Banner
• Verpackungsdruck
  • Zunehmender Einsatz des Digitaldrucks in der Verpackungsproduktion (z. B. Produktion von Faltschachteln für Lebensmittel, Kosmetik, Non-Food Produkte und flexiblen Verpackungen)
  • Verpackungsdruck via Online-Webshop
  • Flexible Verpackungen derzeit mit hohen Wachstumsraten
  • Markt für Green Packaging wächst bis 2024 um durchschnittlich 5,7 % (Grandview Market Research)
• Etikettendruck:
• Der Etikettenmarkt mit einem Anteil von rd. 5 % am weltweiten Druckvolumen von € 400 Mrd. hat großes Wachstumspotenzial in der Druckbranche
  • Hohes Wachstumspotential für digital gedruckte Etiketten (z. B. Trend zu hochwertig-veredelten Offset-Digitaletiketten auf Spezialbedruckstoffen)
  • Multi-Layer-Etiketten als stetig wachsende Nische
• Digital-/Cross-Media-Publishing
  • Veröffentlichung von Inhalten in unterschiedlichen Medien und Formaten
  • Nutzung von Publishing-Plattformen zur digitalen Einbindung möglichst vieler Print-Touch-Points (Schnittstellen zwischen Druckerei und den Kunden) bzw. zur Erstellung digitaler Print-Publikationen
• Social-Media-Print ist der Druck von Inhalten aus diversen sozialen Medien.
• Geschäftsmodell Purchase-activated-Manufactoring
  • Beginn der Produktion erst bei Eingang der Bestellung und nach Bezahlung
  • Keine fertigen Produkte, sondern nur Rohstoffe im Lager
• Beim dynamischen Publizieren können Nutzer*innen Inhalte (Bilder, Fotos, Texte, etc.) aus verschiedenen Quellen nach individuellem Wunsch zusammenführen und zum Druck in Auftrag geben.
• Druckweiterverarbeitung
  • Trend zu Layflat-Bindungen als neue Art der Buchbindung, wo jeweils die Rückseiten der vorderseitig bedruckten Blätter mit Klebstoff beschichtet und Rückseite an Rückseite geklebt werden.
  • Finishing im Zeichen von Vernetzung und Automatisierung
    • Finishing 4.0 ermöglicht variable und individualisierte Produktion von Kleinstauflagen (Fotobücher, Books on Demand) innerhalb von 24h von der Bestellung bis zur Auslieferung.
  • Digitale Veredelung von Druckprodukten mittels In- oder Offline-Verfahren rasch umsetzbar
  • Rasche Weiterentwicklung von Veredelungstechniken und Materialien (z. B. mittels Folien in 3D)
  • Abhebung gegenüber elektronischen Medien durch Prägung, Markierung und Lackierung
  • Kombination aus Finishing und Veredelung (z. B. Schatullen, Boxen, Mappen, Verpackung)
  • Allzwecktool Laserschneider
    • Während der Druck zunehmend digital passiert, wird meist noch analog geschnitten und gestanzt (z.B. beim Etikettendruck). Laserschneider bieten hier ein großes Potenzial, die Produktivität zu steigern.
    • Laserschneider lassen sich flexibel im Finishing von Druckerzeugnissen u.a. des Verpackungs- oder Etikettendrucks wie auch automatisierter Anwendungen wie dem Programmatischen Druck integrieren
    • Die Technologie bietet eine effiziente universelle, verschleiß- und berührungsfreie Lösung für alle Geometrien und einer Vielzahl an Materialien

Kundenverhalten

• Zu den wichtigsten Kundengruppen der Druckereien gehören Grafik- und Werbeagenturen, Buch-, Zeitschriften- und Zeitungsverlage, Fotografen, die Verpackungsindustrie sowie Privatpersonen (forciert durch Online-Printing).
  • Druckereien werden immer mehr zu industriellen Fertigungsbetrieben bzw. zu einem Käufermarkt: Entwicklung von Onlinedruckereien bis zu Onlineplattformen ohne eigene Fertigungsstätten
    • Notwendigkeit einer individuellen, persönlichen und gegebenenfalls regionalen Kundenansprache
• Zunehmende Auflösung klassischer Zielgruppen

Mitbewerb

Brancheninterner Wettbewerb

• Covid-19 Krise
  • Beschleunigung von Digitalisierungsprozessen durch die Nutzung digitaler Formate zur Erhaltung des Kontaktes zur Kundschaft (z. B. Webinare, Videokonferenzen, Social-Media-Kommunikation)
  • Corona-Krise bzw. Lockdowns in vielen Druckereibetrieben verbunden mit Kurzarbeit und Produktionsstillständen
• Printmedien
  • Der Preisanstieg bei Papier, Altpapier und Energie setzt die Printindustrie unter großen Druck
    • Tageszeitungen und Zeitschriften können Preise nicht kurzfristig anheben, weshalb das Geschäft mit Printmedien zumindest kurzfristig unrentabel wird.
• Sonstige Wettbewerbsthemen
  • Post AG ist seit Ende Februar 2021 alleinige Eigentümerin der größten österreichischen Digital- und Transaktionsdruckerei D2D
  • Übernahme der Druckerei Theiss durch Samson Druck (eine der größten Druckereien in Österreich)
  • Im Online-Druckmarkt gibt es in Österreich eine hohe Marktdurchdringung: Wichtige Player im Onlinedruck sind z. B. druck.at, flyeralarm.at, Onlineprinters.at, Saxoprint.at oder print24. Große Onlinedruckereien mit Web-to-Print-Lösungen als zunehmende Konkurrenz für klassische Druckereien.

Branchenfremde Konkurrenz

• Digitaldrucksysteme werden nicht nur an Druckereien verkauft, neue Anbieter machen den traditionellen Unternehmen der Branche den Markt streitig. Bisherige Kunden von Druckereien können dadurch Produkte selbst planen, gestalten und drucken.
• Tablets, E-Book-Reader oder Smartphones als künftiger neuer Publishing-Kanal für Verlage, in Konkurrenz zu klassischen Drucksorten.
• Amazon Merch bietet Tool um Books on Demand zu drucken: „Print per Buy“ Verfahren im Digitaldruck

Erfolgsfaktoren

• Druckbranche als eine der innovativsten Industriezweige: Nutzung des Potentials von Innovationen und technologische Weiterentwicklungen: Laufende Investition in neue Produkte und Dienstleistungen (z. B. neue Drucksysteme)
  • Druckereien müssen mittlerweile immer schneller auf kurzfristige Aufträge reagieren und flexibel bearbeiten, oft für die Abholung noch am selben Tag. Drucksysteme werden dafür digitaler, schneller und individuell anpassbar – in Kleinstauflagen wie auch in großen Produktionsmengen
  • Schrumpfenden Margen wird zunehmend mit einer Erhöhung des Automatisierungsgrads begegnet. Automatisierungssoftware lässt sich mit geringem Aufwand in diverse Drucksysteme integrieren
• Einbindung diverser Social-Media-Kanäle in die Kommunikations- und Vertriebsaktivitäten
• Klein- und Mittelunternehmen können durch vermehrte Zusammenarbeit (und Fusionen), durch Spezialisierung und durch Positionierung auf regionalen Märkten ihre Konkurrenzfähigkeit sichern.
  • Wettbewerbsvorteil durch Full-Service-Angebot (Beratung und Dienstleistungen)
  • Spezialisierungen auf Nischenmärkte wie bspw. digitale Druckveredelung oder besonders hochwertige Kunstbücher und Bildbände.
• Kreativität, Schnelligkeit und Flexibilität im Umgang mit den Wünschen der Kundschaft

Lieferanten

• Papierherstellung
  • Produktion von über 5 Mio Tonnen Papier im Jahr 2021 (+7,3 % gegenüber 2020) (Austropapier, 2022)
  • Papierverbrauch in Österreich 2021 bei rd. 2 Mio t (+4,5 % gegenüber 2020) (Austropapier, 2022)
  • Die Produktionskosten der Papierindustrie haben sich seit Anfang 2021 mehr als verdoppelt
    • Herstellungsbetriebe geben die Kosten über den Papier- und Altpapierpreis an die Printindustrie weiter. Die Weitergabe an Endverbraucher*innen ist bei Printmedien jedoch kaum möglich.
• Druckmaschinenhersteller
  • Digitales "Subskriptions- oder Betreibermodell" zur Effizienzsteigerung: Dabei bleiben Hersteller Eigentümer des gesamten Produktionssystems (inkl. Drucker, Druckplatten, Farben, Lacke, Software, Verbrauchsmaterialien, Beratung) und sorgen für optimalen Druckprozess und höchste technische Verfügbarkeit, Kunden zahlen eine Grundgebühr sowie für vorab definierte Leistungen.
  • Neuer Trend „Device as a Service“: Gesamtpaket eines modernen Arbeitsplatzes mit monatlichem Fixbetrag
• Verband Druck & Medientechnik heißt seit März 2021 Verband Druck und Medien
  • Verband als Servicestelle für österreichische Druckereien und Medienunternehmen wie deren Zulieferer
• Rohstoffpreise
  • Die Energie- und Holzpreise wirken sich in der Druckbranche hauptsächlich über den dadurch gestiegenen Papierpreis aus.
  • Anhaltende Anspannung am Aluminiummarkt wirkt sich deutlich auf die Preise von Druckplatten aus. Mietmodelle, bei denen das Aluminium selbst im Eigentum des Lieferanten bleibt und nur die Beschichtung verkauft wird, werden deshalb verstärkt nachgefragt.
• Lieferengpässe
  • Ein mehrmonatiger Streik bei UPM, dem finnischen Papierhersteller, führt zu Lieferengpässen. Das Unternehmen beliefert unter anderem Druckereien in ganz Europa mit Etiketten. Bei Bestellungen im ersten Halbjahr 2022 kommt es zu langen Lieferzeiten.
  • Ersatzteile für Drucker wie Druckköpfe und Thermoleisten haben aufgrund schwankender Kapazitäten bei den Lieferanten Lieferzeiten von bis zu fünf Monaten erreicht

Die Fremdleistungen in Druckereien betrugen 2019/20 durchschnittlich 11 % der Betriebsleistung. Dieser Anteil zeigt, dass die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in dieser Branche eine bedeutende Rolle spielt. Im Vergleich zu 2010/11 hat sich der Fremdleistungsanteil um 1,3 %-Punkte erhöht. (KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank)

• Digitalisierung der physischen Briefzustellung
  • Digitale Verwaltung und rechtsgültige Zustellung von behördlichen Dokumenten wie auch der Briefpost
  • Vorteile: Einsparung von CO2-Emissionen und Kosten, höhere Effizienz und Zustellgeschwindigkeit
  • Bei Nichterreichbarkeit des Empfängers werden Briefe vollautomatisch gedruckt, kuvertiert und postalisch versendet
• Druckerei 4.0
  • Integration der Kundensysteme, Prepress, Digitaldruck, Druckweiterverarbeitung und Versand zu einem durchgängigen Prozess
  • „Touchless Workflow“: Herstellung verschiedener Produkte ohne Eingriff der bedienenden Person als Ziel
  • Grad der Vernetzung durch automatisierte Lösungen wird weiter zunehmen
    • Augmented-Reality-Anwendungen bieten via QR-Code auf Druckerzeugnissen der Kundschaft weiterführende Informationen zu Printprodukten (wie z. B. Videos, Animationen, 3D-Modelle)
    • Neue cloudbasierte Kollaborationssoftware Zaikio als zentrale Plattform für ein automatisiertes Lieferanten- und Kundenmanagement: Ziel der Vernetzung und des Datenaustausches aller Softwaresysteme und Prozesse der Wertschöpfungskette
• Zukunftsmarkt gedruckte Elektronik:
  • „Printed electronics“: organische Halbleiter-Elektronik in Print-Produkten (bspw. Temperatursensoren für Lebensmittel-Verpackungen); anstelle von Druckfarben werden elektronische Funktionsmaterialien gedruckt
  • Electronic Printing befindet sich derzeit im Übergang von der Grundlagenforschung in den Praxisbetrieb
  • Anwendungsgebiete für Printed Electronics: Printed RFID, Smart Textiles, Flexible Battery, Organic Sensor, Printed Memory, OLED, Flexible Displays, Organic Photovoltaic etc.
  • Große Wachstumschancen im Bereich der RFID-Funketiketten
• Security Printing
  • Sicherheitsmerkmale bei Produktion und Versand (von z. B. durch Sicherheitsfarben, Hologramme, UV-fluoreszierende Farben, Mikroschrift, Laser-Perforierung und Lasergravur)
• Druckveredelung
  • Technologien mit hohem Zukunftspotential: Kalttransfer, Hologramme, dreidimensionales Heißprägen, Produktschutz-Lösungen
  • Antibakterieller Dispersionsschutzlack nach dem Prinzip der Photokataylse: chemische Reaktion ausgelöst durch Licht, bei Dunkelheit geht der Lack in Schlafmodus, bei Licht wird Effekt reaktiviert
• Offsetdruck
  • Der Offsetdruck befindet sich in einer Konsolidierungsphase bei starker Konkurrenz durch den Inkjet-Druck, da die Offset-Technik ausgereift und technisch kaum mehr zu verbessern ist.
  • Autonomes Drucken: Automatisierung der Offsetdruckmaschinen durch die Zusammenführung aller relevanten digitalen Informationen im Druckprozesses
• Digitaldruck (Elektronische Druckverfahren als Alternativen zum Offsetdruck)
  • Sublimations-/Transferdruck: Farbstoffsublimations-Transferdrucker für Textilanwendungen wie (Sport‑)Bekleidung, Innenausstattung oder Werbeartikel
  • Im UV-Druckverfahren lässt sich nahezu jedes Material (z. B. Kunststoff, Platten, Bleche, Plexiglas, Fliesen, Holz, etc.) bedrucken.
  • Inkjet-Druck
    • Inkjet-Druck bis zu einer mittleren Auflage zwischen 1.500 und 2.000 Exemplaren (durchschnittliche Auflage in Österreich) in offsetähnlicher Qualität mit hohem Produktionstempo und hoher Kapazität
    • Inkjet-Druck setzt sich nun auch vermehrt im Akzidenzdruck durch: Continuous Inkjet (CIJ) als führende (am häufigsten installierte) Druckkopftechnologie
    • Erschließung neuer Anwendungsgebiete (z. B. Herstellung von flexiblen Batterien, Lampen (wie LED-Lichter), Antennen oder Sensoren im (3D-)Inkjet-Druck, medizinischer Einsatz im Bereich der Mikrofluidik).
    • Starke Verbesserung der Text- und Bildwiedergabe in der digitalen Buchproduktion mittels Inkjet-Verfahren durch Weiterentwicklung von Tinten, Primer und Maschinenkonzepten
    • Einsatzgebiete: Bücherdruck, Katalogdruck, Direct-Mailings, Verpackung, Etiketten, Foto- und Grafikdruck, Druck auf verschiedensten Materialien, hybride Produktionen, Braille-Punkte
• Nanografie
  • Druckverfahren zur Verbindung der Vorteile des Offset-Druckverfahrens und des Digital-Druckverfahrens
    • Den Kern der Druckfarbe bilden auf Nanopartikeln basierende Pigmente: Farbpigmente im Nanobereich außergewöhnlich intensiv
    • Im Unterschied zu anderen Inkjet-Verfahren wird das Druckbild bei der Nanografie mittels eines Transferbandes indirekt auf den Bedruckstoff übertragen
  • Nanografie-Technologie für kleine und mittlere Auflagen (ideal bei Auflagenhöhe zw. 500 und 2.000 Stück) auf allen gängigen Bedruckstoffen
• 3D-Druck
  • Druck mit Acrylgel, welches durch UV-Licht unmittelbar beim Druck aushärtet
  • Der 3D-Druck ermöglicht eine Reduzierung der CO2-Bilanz durch einen geringeren Energie- und Materialeinsatz sowie die Beschleunigung von Designzyklen (Lieferung neuer Teile in Tagen statt Wochen).
  • 3D-Scanning als wichtiger Baustein hinsichtlich der Umsetzung von Anwendungen im Bereich Virtual-Reality und Augmented-Reality wie auch in 3D-animierten Gebrauchsanweisungen
  • Einsatzgebiete: Architektur, Automobilindustrie, Ausstellungen, Bühnenbau, Fertigung von Prototypen und Kleinserien, Maschinenbau, Medizin, Messe- und Modellbau, Shop- und Themenwelten, Werbung sowie die Produktion nicht mehr lieferbarer Ersatzteile und von 3D-Figuren.