Branche Lebensmittelgroßhandel

Branche auf einen Blick

Anzahl Unternehmen [2020]

2.388
1,3% (Veränderung zum Vorjahr)

Anzahl Beschäftigte [2020]

35.582
-3,0% (Veränderung zum Vorjahr)

Umsatzerlöse [2020]

€ 24.761 Mio.
-2,2% (Veränderung zum Vorjahr)

Bruttowertschöpfung [2020]

€ 2.321 Mio.
6,8% (Veränderung zum Vorjahr)
Anteil der Ein-Personen-Unternehmen an allen Unternehmen, 2020
28,6%
Teilzeitquote 2020
20,4%
(Anteil an den Beschäftigten gesamt)
  • 0,8%

    Insolvenzquote 2021

    (in % der aktiven Unternehmen)
    ges. marktorientierte Wirschaft 0,6%
  • Konjunkturkennzahl: Nominelle Umsatzveränderung

    Vergleich zur Vorjahresperiode, Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren

    Betriebswirtschaftliche Situation

    Anmerkung: 844 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
    Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
    KMU 2020/21
    Umsatzrentabiliät KMU 3,6%
    Eigenkapitalquote KMU 39,3%
    Großunternehmen 2020/21
    Umsatzrentabiliät Großunternehmen 3,0%
    Eigenkapitalquote Großunternehmen 52,7%

    Aktuelle Branchenthemen

    COVID-19 Pandemie und Ukraine-Krieg

    sonstige Branchentrends

    Gastro-Großhandel

    Branche im Detail

    Branchenabgrenzung

    Branchendefinition: Diese Branche umfasst die Gruppe 46.3 der ÖNACE 2008 und damit den Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren. Im Allgemeinen erfüllen Großhändler im Distributionskanal Funktionen sowohl für die vorgelagerten (Zulieferer) als auch die nachgelagerten (z. B. Einzelhandel) Stufen. Diese können vom Kauf bzw. der Bereitstellung der Produkte über deren Transport bis zu Finanzierungs- oder Marktinformationsfunktionen gehen. Nach dem Grad der Funktionserfüllung werden Full Function und Limited Function Großhändler unterschieden.

    Betriebstypen: Cash & Carry-Märkte (C&C), in denen die Kunden ihre Waren (ähnlich dem Supermarkt) direkt aussuchen und mitnehmen können sowie Zustellmärkte, von denen die Waren zugestellt werden. Diese zwei Vertriebsformen können noch von Außendienstmitarbeitern unterstützt werden.

    Branchenstruktur

    Im Jahr 2020 boten die 2.390 Unternehmen im Lebensmittelgroßhandel fast 35.600 Personen einen Arbeitsplatz, wovon rund 33.300 unselbstständig beschäftigt waren. Die durchschnittliche Unternehmensgröße lag damit bei etwa 15 Mitarbeiter*innen je Unternehmen. Die Betriebe erwirtschafteten insgesamt Umsatzerlöse in der Höhe von rd. € 24,76 Mrd.
     

    Anzahl der Unternehmen, Beschäftigten sowie Umsatzerlöse und Bruttowertschöpfung

    Quelle: Statistik Austria
    2016 2017 2018 2019 2020 VÄ 2019/20
    Anzahl Unternehmen 2.415 2.428 2.447 2.358 2.388 1,3
    Anzahl Beschäftigte 30.877 31.272 32.427 36.691 35.582 -3,0
    davon: unselbstständig Beschäftigte 28.759 29.101 30.195 34.529 33.250 -3,7
    Ø Unternehmensgröße 12,8 12,9 13,3 15,6 14,9
    Umsatzerlöse in € Mio 22.701 21.804 21.477 25.319 24.761 -2,2
    Bruttowertschöpfung in € Mio 2.552 1.867 1.951 2.173 2.321 6,8

    Beim Großteil der Unternehmen handelte es sich  im Jahr 2020 um Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschäftigten (77 %). 1 % zählten zu den Großbetrieben mit 250 und mehr Beschäftigten. Der Anteil der Ein-Personen-Unternehmen (EPU) an allen Unternehmen lag bei 28,6 % und damit deutlich unter jenem der gesamten marktorientierten Wirtschaft (40 %).

    Anteil der Unternehmen nach Beschäftigtengrößenklasse, 2020

    Konjunkturelle Entwicklung

    Konjunkturkennzahl: Nominelle Umsatzveränderung

    Vergleich zur Vorjahresperiode, Großhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken und Tabakwaren

    Betriebswirtschaftliche Situation der KMU

    Kennzahlen ohne Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

    1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
    Anmerkung: 1.014 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 844 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
    Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
    2019/20 2020/21
    Ø Ø ergebnisstarke
    Unternehmen1
    ergebnisschwache
    Unternehmen2
    Rentabilität
    Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 7,8% 8,6% 22,3% -4,4%
    Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 2,8% 3,4% 15,8% -2,7%
    Kapitalumschlag 2,5 x 2,3 x 1,4 x 2,4 x
    Liquidität und Finanzierung
    Eigenkapitalquote 36,5% 39,3% 56,3% 25,8%
    Buchmäßiger Cash flow in % der Betriebsleistung 4,2% 5,0% 18,2% -0,6%
    Anlagendeckungsgrad II 160,5% 163,2% 204,4% 124,4%
    Schuldentilgungsdauer 4,8 Jahre 4,2 Jahre 1,0 Jahre negativ
    Produktivität
    Bruttoproduktivität 11,3 x 10,6 x 9,8 x 9,3 x
    Nettoproduktivität 2,6 x 2,4 x 3,5 x 2,0 x

    Betriebswirtschaftliche Situation der Großunternehmen

    Kennzahlen ohne Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

    1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
    Anmerkung: 31 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 28 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
    Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
    2019/20 2020/21
    Ø Ø ergebnisstarke
    Unternehmen1
    ergebnisschwache
    Unternehmen2
    Rentabilität
    Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 5,1% 5,0% 19,0% 1,6%
    Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 2,5% 2,9% 15,2% 0,5%
    Kapitalumschlag 1,9 x 1,6 x 1,2 x 2,6 x
    Liquidität und Finanzierung
    Eigenkapitalquote 48,1% 52,7% 62,3% 19,5%
    Buchmäßiger Cash flow in % der Betriebsleistung 3,5% 4,4% 16,5% 2,2%
    Anlagendeckungsgrad II 134,7% 158,2% 201,2% 64,1%
    Schuldentilgungsdauer 6,5 Jahre 5,7 Jahre 1,5 Jahre 13,7 Jahre
    Produktivität
    Bruttoproduktivität 15,0 x 13,2 x 11,0 x 13,8 x
    Nettoproduktivität 4,0 x 4,2 x 3,1 x 5,6 x

    Betriebswirtschaftliche Situation der KMU

    Kennzahlen unter Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

    1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
    Anmerkung: 1.014 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 844 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
    Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
    2019/20 2020/21
    Ø Ø ergebnisstarke
    Unternehmen1
    ergebnisschwache
    Unternehmen2
    Rentabilität
    Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 8,3% 8,9% 20,6% -5,9%
    Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 3,0% 3,6% 15,3% -4,4%
    Kapitalumschlag 2,5 x 2,3 x 1,3 x 1,9 x
    Liquidität und Finanzierung
    Eigenkapitalquote 36,5% 39,3% 55,2% 24,9%
    Korr. Cash flow in % der Betriebsleistung 4,4% 5,1% 17,6% -1,6%
    Anlagendeckungsgrad II 160,5% 163,2% 191,8% 120,8%
    Schuldentilgungsdauer 4,6 Jahre 4,1 Jahre 1,2 Jahre negativ
    Produktivität
    Bruttoproduktivität 11,2 x 10,5 x 9,3 x 6,9 x
    Nettoproduktivität 2,6 x 2,4 x 3,3 x 1,8 x

    Betriebswirtschaftliche Situation der Großunternehmen

    Kennzahlen unter Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

    1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
    Anmerkung: 31 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 28 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
    Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
    2019/20 2020/21
    Ø Ø ergebnisstarke
    Unternehmen1
    ergebnisschwache
    Unternehmen2
    Rentabilität
    Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 5,2% 5,0% 18,8% 1,7%
    Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 2,6% 3,0% 15,2% 0,5%
    Kapitalumschlag 1,9 x 1,6 x 1,2 x 2,6 x
    Liquidität und Finanzierung
    Eigenkapitalquote 48,1% 52,7% 62,3% 19,5%
    Korr. Cash flow in % der Betriebsleistung 3,6% 4,4% 16,4% 2,2%
    Anlagendeckungsgrad II 134,7% 158,2% 201,2% 64,1%
    Schuldentilgungsdauer 6,4 Jahre 5,7 Jahre 1,5 Jahre 13,5 Jahre
    Produktivität
    Bruttoproduktivität 15,0 x 13,2 x 11,0 x 13,8 x
    Nettoproduktivität 4,0 x 4,2 x 3,1 x 5,6 x

    Rechtliche Neuerungen

    Verpflichtung zur Herkunftskennzeichnung von Lebensmittel

    Vollständige Bezeichnung: Verordnung über die Verpflichtung zur Angabe der Herkunft von Fleisch, Milch und Eiern in Speisen, die in bestimmten Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung abgegeben werden und Verordnung über die Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisc

    Örtlicher Geltungsbereich: Österreich

    Status: Ordentlicher Gesetzgebungsprozess

    Um Transparenz bei der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung zu gewährleisten, sollen ab 2023 Lebensmittelunternehmer*innen verpflichtet werden, die Herkunft der Primärzutaten Fleisch, Milch und Eier auf verpackten Lebensmitteln anzugeben. Primärzutaten sind diejenigen Zutaten eines Lebensmittels, die über 50 % dieses Lebensmittels ausmachen oder die die Verbraucher*innen üblicherweise mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziieren. Ebenso sollen von der öffentlichen Hand beauftragte Verpflegungsdienstleister, wie etwa Schulküchen oder Krankenhauskantinen zur Angabe verpflichtet werden. Diese müssen auf die Herkunft der Zutaten entweder per Aushang oder Speisekarte hinweisen. Bei Fleisch muss gekennzeichnet werden, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde, bei Milch, wo das Tier gemolken wurde und bei Eiern, wo das Ei gelegt wurde.

    Verbot unlauterer Handelspraktiken in der Landwirtschaft

    Vollständige Bezeichnung: Richtlinie (EU) 2019/633 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. April 2019 über unlautere Handelspraktiken in den Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen in der Agrar- und Lebensmittelversorgungskette

    Örtlicher Geltungsbereich: Europäische Union

    Status: In Kraft seit 30.04.2019; Österreichische Umsetzung seit 01.01.2022 in Kraft

    Österreich hätte die Richtlinie bis 1. Mai 2021 umzusetzen gehabt und ab 1. November 2021 anwenden müssen. Aufgrund der nicht erfolgten Umsetzung der Richtlinie, leitete die EU am 27.07.2021 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich ein. Die Richtlinie wird nun im Faire Wettbewerbsbedingungen-Gesetz (FWBG) umgesetzt. Ziel der Richtlinie ist eine gerechtere Behandlung von landwirtschaftlichen Betrieben und KMU in der Landwirtschaft, da kleinere Marktteilnehmer oft eine schwächere Verhandlungsposition haben. Durch die Richtlinie wird eine Liste mit verbotenen Handelspraktiken eingeführt. Wenn Verstöße gegen diese verbotenen Handelspraktiken festgestellt werden, können nationale Behörden Sanktionen verhängen. Jeder Mitgliedstaat muss zumindest eine Behörde nennen, die für die Durchsetzung der Vorschriften zuständig ist. Eine Partei, die eine Beschwerde einreicht, kann Anonymität beantragen, um ihre Position gegenüber ihrem Handelspartner zu schützen. Die verbotenen Handelspraktiken sind u. a.:

    • Verspätete Zahlungen für gelieferte Produkte
    • Kurzfristige Stornierungen von Aufträgen
    • Rückwirkende Auftragsveränderungen
    • Weigerung des Käufers, einen schriftlichen Vertrag mit dem Lieferanten abzuschließen
    • Missbrauch vertraulicher Informationen
    • Vergeltungsmaßnahmen oder deren Androhung, wie z. B. die Herausnahme von Produkten aus dem Sortiment

    Diverse Praktiken sind zulässig, wenn eine klare und eindeutige Vereinbarung darüber vorliegt. Dies betrifft insbesondere das Zurückschicken nicht verkaufter Erzeugnisse.

    Marktgeschehen

    Trends

    COVID-19 Pandemie und Krieg in der Ukraine

    Sonstige Trends

    Verhalten der Kundinnen und Kunden

    Mitbewerb

    Brancheninterne Konkurrenzsituation

    Branchenfremde Konkurrenz

    Erfolgsfaktoren

    Vorleistungen und Arbeitsmarkt

    Lieferanten & Rohstoffe

    Personal

    Anzahl der Lehrlinge per Jahresende, Lebensmittelhandel

    • Hoher Frauenanteil im Verkauf, Männer vermehrt im Einkauf.
    • Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den insgesamt Beschäftigten (inkl. Selbstständigen) lag im Jahr 2019 bei 20,4 % und war somit niedriger als in der marktorientierten Wirtschaft (26,3 %). Im Vergleich zu 2008 hat sich die Teilzeitquote damit um 0,4 %-Punkte erhöht. (Statistik Austria)
    • Per Ende 2021 waren im Lebensmittelhandel (Einzel- und Großhandel) etwas mehr als 5.700 Lehrlinge tätig, wovon rd. 68 % den Lehrberuf "Einzelhandel - Lebensmittelhandel" erlernten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Lehrlinge um knapp 6 % gestiegen.

    Technologische Entwicklungen

    Geschäftsausstattung

    Logistiksysteme

    Vertriebssysteme

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