Branche Werbewesen

Anzahl Unternehmen [2020]

11.024
1,3% (Veränderung zum Vorjahr)

Umsatzerlöse [2020]

€ 4.499 Mio.
-6,4% (Veränderung zum Vorjahr)

Anzahl Beschäftigte [2020]

30.110
-4,3% (Veränderung zum Vorjahr)

Bruttowertschöpfung [2020]

€ 1.329 Mio.
-9,3% (Veränderung zum Vorjahr)

Konjunkturkennzahl: Nominelle Umsatzveränderung

Vergleich zur Vorjahresperiode, Werbung und Marktforschung

Aktuelle Branchenthemen

Corona-Pandemie beeinflusst Werbewesen massiv

Ausschläge nach unten und nach oben

neue Werbetrends

Branchenabgrenzung

Branchendefinition: Diese Branche umfasst die ÖNACE 2008 – Gruppe 73.1. Werbewesen und damit Werbeagenturen sowie die Vermarktung und Vermittlung von Werbezeiten und Werbeflächen.

Betriebstypen: In der Werbebranche lassen sich verschiedene Unternehmenstypen je nach Tätigkeitsschwerpunkt unterscheiden:

Branchenstruktur

Im Jahr 2020 boten die 11.020 Unternehmen im Werbewesen mehr als 30.100 Personen einen Arbeitsplatz, wovon rund 18.800 unselbstständig beschäftigt waren. Die durchschnittliche Unternehmensgröße lag damit bei etwa 3 Mitarbeiter*innen je Unternehmen. Die Betriebe erwirtschafteten insgesamt Umsatzerlöse in der Höhe von rd. € 4,50 Mrd.
 

Anzahl der Unternehmen, Beschäftigten sowie Umsatzerlöse und Bruttowertschöpfung

Quelle: Statistik Austria
2016 2017 2018 2019 2020 VÄ 2019/20
Anzahl Unternehmen 9.608 9.888 10.281 10.885 11.024 1,3
Anzahl Beschäftigte 29.097 29.714 31.211 31.470 30.110 -4,3
davon: unselbstständig Beschäftigte 19.427 19.764 20.870 20.545 18.849 -8,3
Ø Unternehmensgröße 3,0 3,0 3,0 2,9 2,7
Umsatzerlöse in € Mio 4.538 4.707 4.888 4.808 4.499 -6,4
Bruttowertschöpfung in € Mio 1.320 1.386 1.462 1.464 1.329 -9,3

Betriebswirtschaftliche Situation der KMU

Kennzahlen ohne Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
Anmerkung: 1.270 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 957 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
2019/20 2020/21
Ø Ø ergebnisstarke
Unternehmen1
ergebnisschwache
Unternehmen2
Rentabilität
Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 13,4% 12,4% 35,0% -4,9%
Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 5,9% 6,3% 27,6% -3,1%
Kapitalumschlag 2,1 x 1,9 x 1,3 x 1,9 x
Liquidität und Finanzierung
Eigenkapitalquote 29,8% 30,8% 54,9% 15,5%
Buchmäßiger Cash flow in % der Betriebsleistung 7,5% 8,0% 30,2% -1,0%
Anlagendeckungsgrad II 175,4% 203,4% 299,1% 134,7%
Schuldentilgungsdauer 3,0 Jahre 2,8 Jahre 0,2 Jahre negativ
Produktivität
Bruttoproduktivität 4,6 x 4,6 x 3,7 x 4,0 x
Nettoproduktivität 2,0 x 2,0 x 2,5 x 1,6 x

Betriebswirtschaftliche Situation der Großunternehmen

Betriebswirtschaftliche Situation der KMU

Kennzahlen unter Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten

1, 2 Durchschnitt der 25% der Unternehmen mit der höchsten bzw. geringsten Umsatzrentabilität
Anmerkung: 1.270 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2019 und 30.6.2020; 957 Bilanzen mit Stichtagen zwischen 1.7.2020 und 30.6.2021
Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank
2019/20 2020/21
Ø Ø ergebnisstarke
Unternehmen1
ergebnisschwache
Unternehmen2
Rentabilität
Gesamtkapitalrentabilität I (vor Finanzierungskosten) 13,2% 12,5% 34,8% -5,0%
Umsatzrentabilität II (nach Finanzergebnis) 5,8% 6,4% 26,7% -3,1%
Kapitalumschlag 2,1 x 1,9 x 1,3 x 1,9 x
Liquidität und Finanzierung
Eigenkapitalquote 29,8% 30,8% 54,1% 15,2%
Korr. Cash flow in % der Betriebsleistung 7,4% 8,1% 29,2% -1,1%
Anlagendeckungsgrad II 175,4% 203,4% 311,1% 130,8%
Schuldentilgungsdauer 3,1 Jahre 2,8 Jahre 0,2 Jahre negativ
Produktivität
Bruttoproduktivität 4,5 x 4,6 x 3,6 x 4,1 x
Nettoproduktivität 2,0 x 2,0 x 2,4 x 1,6 x

Betriebswirtschaftliche Situation der Großunternehmen

Rechtliche Neuerungen

€ 20 Mio Medienförderung

Vollständige Bezeichnung: Bundesgesetz, mit dem das KommAustria-Gesetz und das Digitalsteuergesetz 2020 geändert werden

Örtlicher Geltungsbereich: Österreich

Status: In Kraft seit 14.04.2022

Künftig sollen pro Jahr € 20 Mio zur Verfügung stehen, um u. a. traditionellen Medien bei der digitalen Transformation zu helfen. Die Abwicklung der Förderung wird von der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) erfolgen. Bei Erfüllen der Voraussetzungen, wie z.B. die Anstellung einer bestimmten Anzahl hauptberuflich tätiger Journalistinnen und Journalisten oder das regelmäßige Erscheinen, wird das Geld an heimische Printmedien aber auch Rundfunksender ausgezahlt. Eine Ausnahme gilt für Medien, deren demokratische Gesinnung fraglich ist. Darunter werden insbesondere Aufrufe zur Missachtung der Rechtsordnung verstanden. Die neue Medienförderung muss gemäß dem Beihilfenrecht eine Genehmigung der EU-Kommission erhalten, um Inkrafttreten zu können.

Vermeintlich befristete Rabatte sind irreführend

Vollständige Bezeichnung: Urteil des Obersten Gerichtshofes (4Ob84/21p)

Örtlicher Geltungsbereich: Österreich

Status: Rechtskräftig

Laut Beschluss des OGH ist der Slogan „Jetzt gratis bis zum Jahresende“ in einer TV-Werbung für Glasfaseranschlüsse von T-Mobile (Magenta), dann als irreführend für die Verbraucher*innen anzusehen, wenn auch nach Ablauf der Aktion kein Entgelt für die Leistungserbringung anfällt. Es entsteht so bei potentiellen Kunden der Eindruck, dass ein Tarifwechsel nur in einem begrenzten Zeitraum besonders günstig ist. Ist dieser Zeitraum tatsächlich länger als angegeben, kann dies dazu führen, dass die Verbraucher*innen früher als nötig einen Vertragswechsel vollziehen bzw. sich eine Doppelbelastung durch zwei Verträge auferlegen, um sich das günstige Angebot zu sichern. Die beklagte Partei (Magenta) muss diese irreführende Geschäftspraktik nun unterlassen.

Marktgeschehen

Trends

Auswirkungen der Corona-Pandemie

Printwerbung

Online-Werbung

Radio

Fernsehen

Außenwerbung

Werbeaufwand

Werbeaufwand (Bruttowerbewert) nach Sektoren, klassische Werbung (exkl. Direct Marketing) (Quelle: Focus Media Research, 2021)

 

Anteil 1. Halbjahr 2021

2020/21

Investitionsgüter

26 %

+18,1 %

Dienstleistungen

20 %

+17,0 %

Markenartikel

22 %

+56,6 %

Handel und Versand

12 %

+10,0 %

Medien

8 %

+22,2 %

Sonstige

12 %

+38,3 %

Werbeaufwand (Bruttowerbewert) nach Werbeträgergruppen in Mio Euro (Quelle: Focus Media Research, 2021)

 

Jahr 2021

Veränderung 2020/21

Kino

5

+52,9 %

Online

773

+12  %

Außenwerbung

290

+9,2 %

Radio

291

+5,4 %

TV

1.377

+18,8 %

Print

1.873

+3,8 %

Summe Above the Line

4.610

+9,8 %

Mitbewerb

Branchenfremde Konkurrenz

Erfolgsfaktoren

Vorleistungen und Arbeitsmarkt

Aus- und Weiterbildung

Personal

Anzahl der Lehrlinge per Jahresende, Werbung und Marktkommunikation

  • Nach dem hohen Beschäftigungsrückgang im Jahr 2020 zeigt das Jahr 2021 einen deutlichen Anstieg.
  • Fachkräftemangel
    • Trend zur Selbstständigkeit verstärkt den Fachkräftemangel in großen Agenturen
    • 9 % der befragten Unternehmen der Werbebranche gaben beim WIFO Werbeklimaindex im Oktober 2021 einen Mangel an Arbeitskräften an.
    • 2021 haben Unternehmen in der Marketing- und Werbebranche 9.611 Stellenangebote ausgeschrieben, das sind fast doppelt so viele wie noch 2020. (horizont.net, 20.5.2022)
    • Kooperationen zwischen Fachhochschulen und Agenturen ermöglichen ein „Training on the job" als Gegenmaßnahme zum Fachkräftemangel.
  • Suche in der Branche explizit nach jungen Arbeitskräften, da erfolgreiche Werbekampagnen einem jungen Arbeitsklientel zugeschrieben werden (HORIZONT 04/21)
  • Zum Jahresende 2021 waren in der Werbung und Marktkommunikation rd. 410 Lehrlinge tätig, nur geringfügig weniger als im Jahr davor.

Fremdleistungen

Die Fremdleistungen im Werbewesen betrugen 2019/20 durchschnittlich 41,4 % der Betriebsleistung. Dieser hohe Anteil zeigt, dass die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern in dieser Branche eine bedeutende Rolle spielt. Im Vergleich zu 2010/11 hat sich der Fremdleistungsanteil um 7 %-Punkte erhöht. (Quelle: KMU Forschung Austria, Bilanzdatenbank)

Technologische Entwicklungen

Anteil der Unternehmen nach Beschäftigtengrößenklasse, 2020

Anteil der Ein-Personen-Unternehmen an allen Unternehmen, 2020
65,3%
Teilzeitquote 2020
31,9%
(Anteil an den Beschäftigten gesamt)
  • 0,0%

    Neugründungsquote 2020

    (in % der aktiven Unternehmen)
    ges. marktorientierte Wirschaft 5,4%
  • 0,0%

    Schließungsquote 2020

    (in % der aktiven Unternehmen)
    ges. marktorientierte Wirschaft 4,1%
  • 0,3%

    Insolvenzquote 2021

    (in % der aktiven Unternehmen)
    ges. marktorientierte Wirschaft 0,6%
  • Kennzahlen nach Branchengruppen, 2022

    Branchengruppen Anzahl der Unternehmen Anzahl der unselbstständig Beschäftigten Umsatzerlöse in Mio €
    Hochbau 4.971 68.909 17.808
    Tiefbau 1.064 32.206 9.335
    Sonst. Bautätigkeiten 31.888 186.203 27.889
    Gesamt 37.923 287.318 55.032
    Quelle: Statistik Austria - Leistungs- und Strukturerhebung

    Konjunkturkennzahl: Nominelle Umsatzveränderung

    Vergleich zur Vorjahresperiode, Werbung und Marktforschung

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